Sonntag hatte ich dann endlich die Bestätigung, ich fahre nach Bailundo, Montag 7:30 ging's los. Mit Birgit in die Stadt, zu Felix Haus. Der ist der Chef vom Vestuário und, wie ich jetzt weiß, der Marido von Teresa (Oma, du hast schon mit ihr gesprochen). Doch leider lief nicht alles wie geplant. Das Taxi, dass uns beide nach Bailundo bringen sollte, kam verspätet und nur, um uns mitzuteilen, dass es erst gegen 10 nach Norden aufbricht. Also habe ich für uns entschieden, dass ich mir die 4 Dollar extra durchaus mal leisten kann, um sofort aufzubrechen. Wir sind gegen 8:50 mit einem anderen Taxi in Richtung Savimbis Ex-Wohnsitz aufgebrochen. Aber afrikanische Taxis fahren erst, wenn sie voll sind, und angolanische Straßen sind generell nicht schneller als 40 befahrbar, und jede Brücke ist Angstschweißquelle. Cool bleiben und auf den Rucksack aufpassen lautet die Devise.
Bailundo ist wunderschön und ich fühle mich sofort wie in einen richtig schönen Urlaub wieder. Palmen, Sonnenschein und eine angenehme Brise empfangen mich. Ich bin eine Art Attraktion, kein Kopf, der sich nicht nach mir umdreht. Es gibt keine Autos auf den wie durch ein Wunder nicht vollkommen zerstörten Straßen. Es herrscht reges Treiben, viele Menschen mit Körben, Beuteln oder Eimern auf dem Kopf. Viele Fahrradfahrer, die meisten haben wahrscheinlich keine Bremsen. Und viele kunstvoll geschnitzte Holztretlastenroller wie ich sie noch nie zuvor gesehen habe, beladen mit 50-Kilo-Säcken mit Reis, Fuba, Fardo, Hifi-Anlagen, Kindern, Mangos, Avocados, Ananas, Holzkohle oder anderen Dingen für den Markt. Es scheint als könnte man einfach alles auf einem Holzroller durch die Stadt fahren. Angolanische Musik dringt aus den vielen Radios. Sowohl der Markt als auch die Stadt so schön handlich und einfach zu hantieren, dass ich mich gleich heimisch fühle. Oder eher in einem schönen Traum, denn die überwältigende Freundlichkeit von Menschen, die vieles eingebüßt haben, in Armut leben, portugiesische Meisterleistungen der Architektur und des Städtebaus, zerstört von Menschen, die nichts als Macht wollten. Hier in Bailundo verstehe ich meine EPF-Schüler, die immer noch Unterstützer von UNITA sind noch weniger.
Die Tage rennen nur so davon, ohne das viel großes passiert. Plötzlich ist Freitag, am letzten Tag des Januars wandern wir, die Hälfte der EPF-Studenten von 2002, zu einer 8 km entfernten katholischen Mission. Sowohl der Weg als auch das Ziel sind wunderschön. Neben der angenehmen Kirche gibt es eine Schule, ein Waisenhaus, eine ganz speziell gezüchtete Landwirtschaft, Schreinerei und Werkstatt und ... tataa ... Schwimmbad (leider das gleiche Problem wie überall, kein Geld, also ist das Wasser gefährlich, Würmer und andere Ekeligkeiten.
Das hohe, wild wachsende Gras, der urwüchsige Mischwald, die schmalen Wege im Schatten der Baumriesen, die verblassten Wandmalereien an den alten, durch den Krieg noch viel älter aussehenden Gebäude, die seltsamen, riesenhaften und kunterbunten Insekten, der beeindruckende alte Priester mit seiner angenehmen Stimme und seinem einzigartigen Portugiesisch, eine unglaubliche Atmosphäre herrscht in diesem Platz.
Das war es denn auch, das mich vergessen lassen hat. Es gab da einige Gedanken, die ich nie aus mir herauslassen habe, die ich sehr gern einem engen Freund anvertraut hätte. Die Menschen aus der Stadt noch zu fremd, diese EPF-Studenten hier zu oberflächlich. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass mir jemand genau sagen sollte, was zu tun ist, aber dazu hätte ich erst jemandem erklären müssen. Wow, after I walked
It occurred to me
Life is perfect,
Life is the best,
Full of magic, beauty, opportunity...
And surprises, lots of surprises, yeah.
Noch etwas: Birgit hat mir heute erzählt, dass Frank angerufen hat, er will in 10 Tagen hier sein. Birgit glaubt, dass das völlig unmöglich ist, dass das Visa mindestens 2 Monate braucht. Ich möchte das noch nicht glauben, ich hoffe. Ich werde sehen.
Jetzt bin ich zurück in Quissala, meiner Basis, und Huambo, meiner Heimatstadt. Es empfing mich Regen, nach einer Traumwetterwoche ohne einen Tropfen Regen und dem für Regen berüchtigten Bailundo. Die Stadt scheint fremd, scheinbar fremde Gesichter grüßen, mich während ich durch die Straßen fahre, ich genieße das Willkommen. Jetzt bin ich wieder offiziell hier und kann mich wie-der in Arbeit eingraben, soviel habe ich zu tun.
Morgen wird das Seminar hier enden, mit wichtigen Menschen und langen Re-den. Und ich werde von seinem Besitzer aus Birgits Haus geworfen. Aber das ist gar nicht schlimm, denn heute habe ich jemanden kennen gelernt. Jemand, den ich unmöglich in Birgits Haus hätte las-sen können... Und so, es ist spät, ich bin heute viel gelaufen und werde gut schla-fen, denn alles ist im Reinen - Gute Nacht! Ich werde jetzt von Bailun-dos 5-Meter-Sonnenblumen träumen, die dort in der Knastruine wachsen.
Bailundo ist wunderschön und ich fühle mich sofort wie in einen richtig schönen Urlaub wieder. Palmen, Sonnenschein und eine angenehme Brise empfangen mich. Ich bin eine Art Attraktion, kein Kopf, der sich nicht nach mir umdreht. Es gibt keine Autos auf den wie durch ein Wunder nicht vollkommen zerstörten Straßen. Es herrscht reges Treiben, viele Menschen mit Körben, Beuteln oder Eimern auf dem Kopf. Viele Fahrradfahrer, die meisten haben wahrscheinlich keine Bremsen. Und viele kunstvoll geschnitzte Holztretlastenroller wie ich sie noch nie zuvor gesehen habe, beladen mit 50-Kilo-Säcken mit Reis, Fuba, Fardo, Hifi-Anlagen, Kindern, Mangos, Avocados, Ananas, Holzkohle oder anderen Dingen für den Markt. Es scheint als könnte man einfach alles auf einem Holzroller durch die Stadt fahren. Angolanische Musik dringt aus den vielen Radios. Sowohl der Markt als auch die Stadt so schön handlich und einfach zu hantieren, dass ich mich gleich heimisch fühle. Oder eher in einem schönen Traum, denn die überwältigende Freundlichkeit von Menschen, die vieles eingebüßt haben, in Armut leben, portugiesische Meisterleistungen der Architektur und des Städtebaus, zerstört von Menschen, die nichts als Macht wollten. Hier in Bailundo verstehe ich meine EPF-Schüler, die immer noch Unterstützer von UNITA sind noch weniger.
Die Tage rennen nur so davon, ohne das viel großes passiert. Plötzlich ist Freitag, am letzten Tag des Januars wandern wir, die Hälfte der EPF-Studenten von 2002, zu einer 8 km entfernten katholischen Mission. Sowohl der Weg als auch das Ziel sind wunderschön. Neben der angenehmen Kirche gibt es eine Schule, ein Waisenhaus, eine ganz speziell gezüchtete Landwirtschaft, Schreinerei und Werkstatt und ... tataa ... Schwimmbad (leider das gleiche Problem wie überall, kein Geld, also ist das Wasser gefährlich, Würmer und andere Ekeligkeiten.
Das hohe, wild wachsende Gras, der urwüchsige Mischwald, die schmalen Wege im Schatten der Baumriesen, die verblassten Wandmalereien an den alten, durch den Krieg noch viel älter aussehenden Gebäude, die seltsamen, riesenhaften und kunterbunten Insekten, der beeindruckende alte Priester mit seiner angenehmen Stimme und seinem einzigartigen Portugiesisch, eine unglaubliche Atmosphäre herrscht in diesem Platz.
Das war es denn auch, das mich vergessen lassen hat. Es gab da einige Gedanken, die ich nie aus mir herauslassen habe, die ich sehr gern einem engen Freund anvertraut hätte. Die Menschen aus der Stadt noch zu fremd, diese EPF-Studenten hier zu oberflächlich. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass mir jemand genau sagen sollte, was zu tun ist, aber dazu hätte ich erst jemandem erklären müssen. Wow, after I walked
It occurred to me
Life is perfect,
Life is the best,
Full of magic, beauty, opportunity...
And surprises, lots of surprises, yeah.
Noch etwas: Birgit hat mir heute erzählt, dass Frank angerufen hat, er will in 10 Tagen hier sein. Birgit glaubt, dass das völlig unmöglich ist, dass das Visa mindestens 2 Monate braucht. Ich möchte das noch nicht glauben, ich hoffe. Ich werde sehen.
Jetzt bin ich zurück in Quissala, meiner Basis, und Huambo, meiner Heimatstadt. Es empfing mich Regen, nach einer Traumwetterwoche ohne einen Tropfen Regen und dem für Regen berüchtigten Bailundo. Die Stadt scheint fremd, scheinbar fremde Gesichter grüßen, mich während ich durch die Straßen fahre, ich genieße das Willkommen. Jetzt bin ich wieder offiziell hier und kann mich wie-der in Arbeit eingraben, soviel habe ich zu tun.
Morgen wird das Seminar hier enden, mit wichtigen Menschen und langen Re-den. Und ich werde von seinem Besitzer aus Birgits Haus geworfen. Aber das ist gar nicht schlimm, denn heute habe ich jemanden kennen gelernt. Jemand, den ich unmöglich in Birgits Haus hätte las-sen können... Und so, es ist spät, ich bin heute viel gelaufen und werde gut schla-fen, denn alles ist im Reinen - Gute Nacht! Ich werde jetzt von Bailun-dos 5-Meter-Sonnenblumen träumen, die dort in der Knastruine wachsen.
Angola
Beschreibung
Von September 2002 bis März 2003 habe ich bei der Organisation ADPP in Huambo, Angola als Tutor gearbeitet. Ich habe Englisch und Computernutzung an einer Schule für angehende Grundschullehrer unterrichtet.