Na dieser Eintrag wird mir später sicher peinlich sein...aber erst mal muss ich anfangen, hihi.
Die letzte Woche war nicht so spannend, hauptsächlich portugiesisch büffeln, Martin gut zureden. Er war drauf und dran, wieder zurück in die Heimat zu fliegen, und er hat es so ernst gemeint, dass ich schon alles geplant hab, was ich anders mach - und dann habe ich gestern den ganzen Abend mit ihm verbracht und er war so down doch nichts ist für immer und heute morgen war er wieder gut drauf und möchte doch "eine Weile" hier bleiben. Naja, Martin ist ja sowieso die Entschlossenheit in Person.
Für mich war heute ein Premierentag: Ich habe meinen ersten offiziellen Englisch-Unterricht abgehalten. Und es total versaut. Die Schüler fanden es ganz toll, doch ich glaube nicht, dass ich ihnen eine einzige Vokabel nähergebracht habe. Naja, zumindest haben wir englische Lieder gesungen. Und ich weiß jetzt, dass ich einen harten Brocken Arbeit vor mir habe, denn ich habe die Fortgeschrittenen-Klasse. Das bedeutet, dass kaum einer meine Anweisungen in englisch versteht und ich sehr viel in portugiesisch sagen muss. Aber genau da hapert es bei mir. Und außerdem herrscht in dieser Schule eine etwas andere Unterrichtskultur als ich mir das in meiner Klasse wünsche. Und ist es nicht sowieso merkwürdig, ohne Lehrerfahrung in einer Lehrerschule zu unterrichten?! Das ist schon eine Herausforderung, und aus Fehlern versuche ich zu lernen.
Und heute Abend dann war reunião. So jedenfalls bezeichnet sich hier das Freitag-Abend-Programm, eine Mischung aus Theater, HipHop-Jam und Tanz. Reggae aus Südafrika und lokale Musik. Und mittendrin ein Lied von Whitney Houston. Und nachdem ich mich etwas passiv benommen habe und für die erste halbe Stunde nicht getanzt habe, Stille Ankündigung auf portugiesisch, UND . . . Reggae, mir gewidmet!! Ich erhebe mich, Beifall tost, ich laufe zur pista da dança, Beifall. Musik beginnt, ich bin allein auf der Tanzfläche, beginne zu tanzen. Grausame und egostreichelnde 20 Sekunden bin ich allein, dann strömen mehr Leute zu mir. Getanzt wird hier mit greller Neonbeleuchtung und 60 passiven Beobachtern. Jede meiner nicht-afrikakonformen Bewegungen wird mit freundlichem Gelächter begrüßt. Ich, der keine Ahnung von irgendeinem offiziellen Tanz hat, bekommt Komplimente.
So viele Leute haben mich schon gefragt, ob ich verheiratet bin und warum ich mir denn nicht eine Freundin in Afrika suchen will. Und immer denke ich bei mir, dass es irgendwie nicht richtig ist, und ich ja nicht DAZU hier bin, doch, alle haben es geahnt und ich muss es mir wohl auch eingestehen: Ich bin nicht anders. Sicher war sie schon immer unter den Studenten, doch heute habe ich sie zum ersten Mal richtig gesehen. Erst haben wir uns von Ferne angelächelt, dann beim Reggae zueinandergetanzt und dann . . . DANN . . . Musik langsam, wir tanzen engumschlungen - Ginhamina ist ihr Name. Alles lief von außen betrachtet irgendwie vollkommen zufällig und von allein ab, doch das war ja auch bei Nicole (tief durchatmen, hoffentlich kommt der Brief an!) auch so. Trotzdem nichts überstürzen, denn aus meiner sicheren schüchternen Haut möchte ich ja eigentlich gar nicht heraushüpfen. Aber war da nicht Nena? Liebe wird aus Mut gemacht und sie spricht kein Wort englisch...
Die Zukunft bleibt weiter spannend, hihi.
Die letzte Woche war nicht so spannend, hauptsächlich portugiesisch büffeln, Martin gut zureden. Er war drauf und dran, wieder zurück in die Heimat zu fliegen, und er hat es so ernst gemeint, dass ich schon alles geplant hab, was ich anders mach - und dann habe ich gestern den ganzen Abend mit ihm verbracht und er war so down doch nichts ist für immer und heute morgen war er wieder gut drauf und möchte doch "eine Weile" hier bleiben. Naja, Martin ist ja sowieso die Entschlossenheit in Person.
Für mich war heute ein Premierentag: Ich habe meinen ersten offiziellen Englisch-Unterricht abgehalten. Und es total versaut. Die Schüler fanden es ganz toll, doch ich glaube nicht, dass ich ihnen eine einzige Vokabel nähergebracht habe. Naja, zumindest haben wir englische Lieder gesungen. Und ich weiß jetzt, dass ich einen harten Brocken Arbeit vor mir habe, denn ich habe die Fortgeschrittenen-Klasse. Das bedeutet, dass kaum einer meine Anweisungen in englisch versteht und ich sehr viel in portugiesisch sagen muss. Aber genau da hapert es bei mir. Und außerdem herrscht in dieser Schule eine etwas andere Unterrichtskultur als ich mir das in meiner Klasse wünsche. Und ist es nicht sowieso merkwürdig, ohne Lehrerfahrung in einer Lehrerschule zu unterrichten?! Das ist schon eine Herausforderung, und aus Fehlern versuche ich zu lernen.
Und heute Abend dann war reunião. So jedenfalls bezeichnet sich hier das Freitag-Abend-Programm, eine Mischung aus Theater, HipHop-Jam und Tanz. Reggae aus Südafrika und lokale Musik. Und mittendrin ein Lied von Whitney Houston. Und nachdem ich mich etwas passiv benommen habe und für die erste halbe Stunde nicht getanzt habe, Stille Ankündigung auf portugiesisch, UND . . . Reggae, mir gewidmet!! Ich erhebe mich, Beifall tost, ich laufe zur pista da dança, Beifall. Musik beginnt, ich bin allein auf der Tanzfläche, beginne zu tanzen. Grausame und egostreichelnde 20 Sekunden bin ich allein, dann strömen mehr Leute zu mir. Getanzt wird hier mit greller Neonbeleuchtung und 60 passiven Beobachtern. Jede meiner nicht-afrikakonformen Bewegungen wird mit freundlichem Gelächter begrüßt. Ich, der keine Ahnung von irgendeinem offiziellen Tanz hat, bekommt Komplimente.
So viele Leute haben mich schon gefragt, ob ich verheiratet bin und warum ich mir denn nicht eine Freundin in Afrika suchen will. Und immer denke ich bei mir, dass es irgendwie nicht richtig ist, und ich ja nicht DAZU hier bin, doch, alle haben es geahnt und ich muss es mir wohl auch eingestehen: Ich bin nicht anders. Sicher war sie schon immer unter den Studenten, doch heute habe ich sie zum ersten Mal richtig gesehen. Erst haben wir uns von Ferne angelächelt, dann beim Reggae zueinandergetanzt und dann . . . DANN . . . Musik langsam, wir tanzen engumschlungen - Ginhamina ist ihr Name. Alles lief von außen betrachtet irgendwie vollkommen zufällig und von allein ab, doch das war ja auch bei Nicole (tief durchatmen, hoffentlich kommt der Brief an!) auch so. Trotzdem nichts überstürzen, denn aus meiner sicheren schüchternen Haut möchte ich ja eigentlich gar nicht heraushüpfen. Aber war da nicht Nena? Liebe wird aus Mut gemacht und sie spricht kein Wort englisch...
Die Zukunft bleibt weiter spannend, hihi.
Angola
Beschreibung
Von September 2002 bis März 2003 habe ich bei der Organisation ADPP in Huambo, Angola als Tutor gearbeitet. Ich habe Englisch und Computernutzung an einer Schule für angehende Grundschullehrer unterrichtet.