Unsere Kräfte als politisch aktive Klimaschützer sind beschränkt. Wir sind nicht sehr viele und haben nicht sehr viel Geld. Fast alle von uns müssen parallel auch noch andere Themen jonglieren, wie Familie und Lohnarbeit. Wenn sich irgendwo was bewegt, dann ist es leichter, mitzumachen - andererseits lassen wir dann viel liegen. Keine einfache Entscheidung. Grenznutzen und Opportunitätskosten. Wir stehen vor der Wahl, entweder bestehende Bewegungen zu unterstützen oder eigene Anliegen zu verfolgen, was oft bedeutet, andere Themen liegen zu lassen.
Der größte Hebel ist vermutlich, gleich am Beginn der Protestplanung zu überlegen, wen wir gewinnen und wen wir verschrecken.
Ich bin verschreckt von Protest bei Elektroautos. Zu viele Leute lassen sich vom Auto verführen. Die Antriebswende löst keine Probleme, aber sie reduziert welche: Lärm bei niedrigen Geschwindigkeiten und CO₂-Emissionen.
Ich sehe eine Gesellschaft, die nicht fähig zu sein scheint, sich direkt auf eine Lebensweise einzulassen, die mit der Endlichkeit unserer planetaren Systeme kompatibel sind. Deshalb ist es sinnvoll, in kleinen Schritten Utopien umzusetzen. Es scheint mir nicht sinnvoll, mit schwarz/weiß-Denken zu sagen, dass alle Autos schlecht sind. In meiner persönlichen Perspektive brauchen die meisten Menschen nur sehr selten ein Auto, aber wenn uns zu viele Leute so verstehen, dass wir ihnen das Auto wegnehmen wollen, dann wird uns nicht mehr zugehört.