Geschlafen auf Rua Cinquenta, und Monika (Martin's und Cidadella's Boss, die da wohnt, brach ihre Tradition und sprang nicht mal an die Decke, kein Wutausbruch. Am Morgen habe ich mich dann zu OCHA aufgemacht, dort arbeitet Luciano, den ich gestern kennengelernt hab. Denn: Wieder einmal auf der Jagt nach dem Internet. Und tatsächlich: Finalmente consegei! Ich weiß nicht, ob jemals jemand meine Mails empfängt, denn: das System arbeitet mit Radio, doch Fernando sprach: "We do have contact, we're using the best radios in the southern hemisphere". Nur leider kann ich mit deren System weder mein Tagebuch auffrischen noch meine Mails von den alten Adressen abholen. Also bin ich noch etwas von NGO zu NGO gelaufen, auf der Suche nach dem echten Netz. Dabei habe ich Monika wieder getroffen, uns diesmal, ja diesmal ist sie auf meine vorsichtige Frage "Und das Auto vom Second-Hand-Shop fährt wie immer nach Quissala?" tatsächlich an die Decke gegangen: "ADPP hat nur ein Auto". Aha, und auf den Grund musste ich nicht lange warten: "Alle anderen sind kaputt". OK, also habe ich mich auf den Weg gemacht, ohne Motorrad, denn kein Geld, dafür mit Füßen entspricht Leute treffen. Zum Beispiel im ..'floredes, dem Restaurant, in dem ich immer Gasossas und kostenloses Essen bekommen kann. Und in dem heute die Polizei das auf der Straße halblegal verdiente Geld verprasst. Doch ich hatte eine überaus nette Unterhaltung mit der Obrigkeit, über Oliver Kahn und europäische Fahrerläubnisse. Dann weiter zu João, mit ihm leckeren Funji mit Jimboa, einer Art Spinat und Jingbuca, einer fernen Erdnuss-Verwandschaft. Nett, nett, zumal sein Englisch sich tatsächlich durch die Lektüre meines Englisch-Englisch-Wörterbuches verbessert. Dann weiter zum Markt und jenen treffen und mit ihm etwas plauschen und dann sagt spricht hinter mir meinen Namen und es ist Gina, die Schwester von Negrina. Und die war auch da, aber mächtig unzufrieden mit der Welt. Sagt, dass der Papa Stress macht. Nun, und dann noch ein bisschen Missverständnis in portugiesisch: Ich sage, der Bus nach Quissala ist kostenlos, sie sagt, dass sie Geld für die Motoradfahrer, die sich von der Polizei erwischen haben lassen. Ich mache mich auf die Suche nach dem Bus, der wird 40 Minuten später kommen. Gina nimmt sich mehr Zeit zur Kommunikation mit mir, während Costa auf die beiden wartet. Und dann wollen sie doch nicht mit nach Quissala kommen, also fahr ich allein, treffe dort Martin. Der fängt gleich an zu blödeln wie als er lange niemanden mehr zum Reden hatte, und mir kommt es vor, als wäre ich seit 2 Wochen nicht mehr dagewesen. Ich überrasche ihn mit frischem Brot, er mit Geschichten aus Nelson Mandelas Leben.
Und noch 2 Tage bis zur Sonnenfinsternis.
Und noch 2 Tage bis zur Sonnenfinsternis.
Angola
Beschreibung
Von September 2002 bis März 2003 habe ich bei der Organisation ADPP in Huambo, Angola als Tutor gearbeitet. Ich habe Englisch und Computernutzung an einer Schule für angehende Grundschullehrer unterrichtet.