Ich hatte heute einen aufregenden Tag auf Arbeit - zwei Stunden Telefonkonferenz mit potentiellen Softwarekunden aus den Niederlanden, dann eine intensive Mittagspause mit meiner Oma, die mir unbedingt gefühlte 200 Erlebnisse von vor 50 Jahren erzählen musste (war schön, sie besucht mich manchmal spontan im Büro), dann wollten "meine" Leute unbedingt wissen, was sie als nächstes mit ihrer Kraft anstellen sollen, und so ging es in einem fort - bei absolut schweißtreibenden Temperaturen.
Als ich endlich verspätet nach Hause kam, schrie mich Tina völlig histerisch an, dass ich sofort in die Apotheke muss, Schmui heulte und heulte - gegen die Wand gerannt, Platzwunde auf der Stirn! Ich wollte sie beruhigen, ging nicht, ich wollte ihn halten, durfte ich nicht, "Tina wir müssen ins Krankenhaus" - "Nein niemals, er muss schlafen, du musst ihm ein Pflaster kaufen". Pflaster haben wir tonnenweise im Haus, weil die Dinger für Flo wie Süßigkeiten für's kindliche Ego. Also ich im Tee, bin los, doch keine Chance - die nette Apothekerin hat mir freundlich gesagt, dass er zum Arzt muss - und zum Glück war sie berei, Tina anzurufen und ihr das auch zu sagen. Ich bin wie blöde nach Hause geradelt und - Schmui auf meinem Arm - Ruhe. Es war so schön (darf man das in so einer Situation denken), so voller gegenseitigem Vertrauen, mein Schmui, mein Schmulius! (meine Mama hat uns ins Krankenhaus gefahren, unwichtiges Detail), er war so ein Engel, hat zum ersten Mal Oma gesagt, mein Schmulius auf meinem Arm! (wir sind sofort drangekommen und konnten ihn gleich wieder mitnehmen, er hat einfach ein Hautzusammenziehklebepflaster bekommen, alles gut, kein Verdacht auf Schreckliches).