Dresdner Klimaaktivist

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Igittigittigitt!

04.01.2003
Von gestern zu heute des Nachts ist mir das ekligste passiert, das mir Afrika bis jetzt zu bieten hatte. Da ist die Blase eines Schweines, die mir ein angetrunkener Angolaner vor 2 Monaten auf dem Markt zur Probe angeboten hat, fast schon ein angenehmer Gedanke, man hat ja Humor. Und auch an Hühnchen, die am Straßenrand ausgenommen werden, gewohnt sich selbst ein Städter wie ich. Und Mosquitostiche sind ja Alltag. Aber heute morgen gegen eins muss ich aufwachen, weil es am ganzen Körper krabbelt und brennt.

21 Jahre

02.01.2003
So, jetzt war Sylvester, mein Geburtstag ist auch halb vorbei und Martin ist in Luanda. Dafür sind die meisten Schüler von EPF wieder aus den Weihnachtsferien zurückgekehrt und ich muss gar nicht einsam sein. Dafür habe ich ein bisschen viel gegessen, Nudeln mit Bohnen. Doch allein, denn die Jungs und Mädels von Paula's Café sind nicht gekommen zum Geburtstag, nicht mal Helena ist in Quissala, denn wie immer mangelt es an Kommunikation und Transport, im Land ohne Telefone und Straßenbahnen. Trotzdem kann ich heute nicht einfach ignorieren, ab jetzt bin ich 21.

Feste de Natal, Nº 2

26.12.2002
Eigentlich waren wir ja beide eingeladen. Zu meiner Überraschung hat sich Martin aber entschieden, mit ein paar Studenten aus Quissala in die katholische Kirche zu gehen, statt mit zu Dindas Haus zu kommen. Und so war er mit den Kids von Otunkyuta und Cidadela zusammen und das ist ja auch was wichtiges.
Für mich gab es meine allergrößte Lieblingspizza: Atum=Thunfisch. Und natürlich meine Gasossas.
Und natürlich Actionfilme, Chaki Chan und Bruce Willis und wie sie alle heißen, englisch mit portugiesischen Untertiteln oder chinesisch mit Spanischen.

Feste de Natal, Nº 1

24.12.2002
Nun ist es vorbei, die Weihnachtspartyreste aufgeräumt und das Geschirr gewaschen. Da ist man doch gerne Gastgeber, wenn einem die Gäste beim Saubermachen helfen. Nun, natürlich muss ich auch Birgit danken, die als Unterhalter ganz wunderbar war. Und Monika (Projectleader von Cidadela), die mit ihrem Nichterscheinen die Stimmung nicht hat steif werden lassen. Die Lichterkette blinkert noch, Ulla, du würdest es mögen. Der Generator läuft noch, ich mag die Musik, die die Boxen deshalb noch machen können. Zu Weihnachten Patentrezept: Enya, Billy Holiday, Air, The Verve und U2.

Besuch aus der Stadt

23.12.2002
Gestern war so ein total fauler Tag, einfach grandios. Lange schlafen, Sonne genießen. Der Wasserhahn, der ständig läuft und seinen Bach hinterlässt, ist eine fantastische Erfrischung. Ja, minus 2 ist doch ein bisschen zu kalt für mich. Dann schon lieber den See genießen. Dinda und Adriano, die heute aus der Stadt zu uns nach Quissala gekommen sind, haben Gasosas im Gepäck, wir machen Spaghetti mit Lieblingszwiebeltomatenkohlsoße. Die Gäste sind positiv überrascht, in Angola gibt's sowas nicht.

Oh, schöner Tag

21.12.2002
Heute bin ich nach Deutschland-Sonnabend-Maßstab zeitig, nach afrikanischer Rechnung unglaublich spät aufgestanden (8:10), doch das Wetter enttäuscht. Deutschlandnovembergrau mit Niesel, dafür aber recht warm. Zum Frühstück selbstgemachte Pfannkuchen mit Avocado-Salat und dem Regen-Geplätscher auf dem Dach.

No, I'm Busy

18.12.2002
Ja, gab es doch Zeiten, in denen ich mich über zu wenig Arbeit beschwert habe, jetzt ist es das Gegenteil. Ich nutze die wenigen Minuten, die ich jetzt hab, bevor Satchimbiali wiederkommt und seinen Text über König Utondossi II von Bailundo mit mir vervollständigt.

Hallo liebe Tagebuchleser,

14.12.2002
Hier und heute muss ich einfach mal wieder schreiben, es ist eine Menge passiert. Denn gestern war so ziemlich der beste Tag, den ich je in meiner Afrikazeit hatte. Dass ich 2 Briefe von meiner lieben Oma bekommen habe, hat mich natürlich sehr gefreut, inklusive Geburtstagsgruß. Wer hätte ahnen können, dass Post zu schnell sein kann? Doch die "Frohe Weihnachten" mit verschneiten Feld mit Baum war natürlich der Renner in der Provinz. Und es war ja auch die Weihnachtsfeier, mit echtem Baum, riesengroß mit Nadeln. Außergewöhnlich, mit Watte-Schnee und elektrischen Blinklichtern.

Gehorsam zahlt sich aus

06.12.2002
Heute ist Freitag, Nikolaus, 2 Tage nach der Sofi. Mittwoch sieben Uhr morgens war es ziemlich dunkel, doch leider umhüllte zur selben Zeit eine dichte Wolkendecke ganz Angola, sodass die Ursache nur durch die aufgeregten Rufe der EPF-Studenten zu erraten war. Selbst die Spezialbrillen konnten das Phänomen nicht klarer zeigen, es war einfach nur zu lange dunkel. Demzufolge war die Zahl derer, die die Zeit der Eklipse zum Nochmalrumdrehen genutzt haben, hoch. Naja, wer nichts erwartet, wird auch nicht enttäuscht.