Dresdner Klimaaktivist

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... und kein Kontakt

14.02.2003
Hallo liebe Tagebuch-Leser, es ist wieder einmal so weit, das ADPP-Telefon geht nicht mehr. Und so ist es auch mit E-Mail: Nix geht. Also habe ich keine Ahnung ob Frank nun wirklich am 18. kommt, oder später und wann die Amerikaner kommen, weiß ich auch nicht. Aber zumindest habe ich meine Pläne für die restliche Zeit in Angola fertig, bereit sie zu ändern oder einzuhalten.

Fim da Semana

09.02.2003
Gestern war ein fauler Tag, und das wichtigste Ereignis war denn wohl die Eröffnung des ADPP-Ajuda ás Criancas-Centers, einer Vorschule mit angeschlossenem AIDS/Malaria-Test und Konferenzzentrum zur Organisation verschiedener Aktivitäten mit den lokalen Gemeinden. Und dafür kommt dann auch Janette aus den USA, sie wird dort zusammen mit unseren Angolanern abreiten. Und wie so eine Eröffnung in Angola abläuft, kommt jetzt: Warten auf die Stammesvertreter, warten auf TPA, dem angolanischen Fernsehen, auf die Vertreter der Regierung, auf deren Stellvertreter und so weiter.

Mittwoch ist ein heller Tag

05.02.2003
Heute morgen wurde ich von Sonnenstrahlen geweckt, Helena kam mit frischer Wäsche (endlich wieder, denn vor 4 Tagen hatte ich plötzlich nichts saub'res mehr, wegen Bailundo und dem Seminar) und ich bin aufgestanden. Frühstück gab's nicht, denn mein Küchenhaus ist bis auf 3 Kartoffeln und ebenso viele Zwiebeln leergefressen. In EPF ekeligen Pappa und keine sauberen Teller und der riesige Speisesaal leer. Macht aber gar nichts, denn ich bin gewohnt, unregelmäßig zu essen, und heute stört es mich erst recht nicht, denn ich hatte gar nichts anderes erwartet.

Besser geht's nicht

01.02.2003
It's sleeping time. Im Englischen gibt es dieses Wort brick (Ziegel) und Jack Nicholson ist ein echter brick, ein solcher Holzklotz, unglaublich. Birgit und ich haben uns gerade "Besser geht's nicht" angeschaut und es ist wirklich ein solch herrlicher Film, zum Gröhlen.

Bailundo

25.01.2003
Sonntag hatte ich dann endlich die Bestätigung, ich fahre nach Bailundo, Montag 7:30 ging's los. Mit Birgit in die Stadt, zu Felix’ Haus. Der ist der Chef vom Vestuário und, wie ich jetzt weiß, der Marido von Teresa (Oma, du hast schon mit ihr gesprochen). Doch leider lief nicht alles wie geplant. Das Taxi, dass uns beide nach Bailundo bringen sollte, kam verspätet und nur, um uns mitzuteilen, dass es erst gegen 10 nach Norden aufbricht. Also habe ich für uns entschieden, dass ich mir die 4 Dollar extra durchaus mal leisten kann, um sofort aufzubrechen.

Isaac

24.01.2003
Vor einer halben Stunde kam er einfach so in mein Büro und hat mich gefragt, ob ich noch das alte Foto von ihm auf dem Stuhl hätte. Ich mag ihn wirklich sehr, ich hätte ihm gern ein Bild von ihm auf dem Stuhl präsentiert, doch leider konnte ich mich beim besten Willen nicht an ein solches Bild errinern. Isaac ist eines von den Kindern von Cidadela, eines von denen, die immer so suuuuperfreundlich sind. Er spricht kaum portugiesisch, aber wir mühen uns beide. Er kann leider nicht lesen oder schreiben.

Neuer Eintrag

23.01.2003
Es ist späte Nacht und ich müsste eigentlich schlafen. Doch es drängelt in mir, ich muss noch ein bisschen schreiben.
Natürlich bin ich in Birgit's Haus, und Anna hatte einen wundervollen Film organisiert, ganz in ihrem Element: Russland, Schnee, gefühlstief und tragisch: Tolstoys "Anna Karenina". Birgit und ich waren für Verpflegung verantwortlich, Jimguba mit Honig, Joguhrt, Tee. Mmmh, lecker!

Hotel Scandik

20.01.2003
Na, das war vielleicht ein blöder Tag. Aber ob ich mich jetzt konzentrieren kann? Schließlich habe ich mich extra ganz allein in ein Zimmer mit privater Sprache in Birgits Haus einquartiert: Titanic auf deutsch, Ablenkung pur. Selbst Martin hat zugegeben, dass es ein "guter" Mainstream-Film ist. Nun, ich werde sehen.

Angolanisches Wetter

14.01.2003
Gerade hat es laut laut laut geknallt und im Lichtschalter geprutzelt. Jetzt fängt es zu riechen an, verschmort. Ich bin beim Zeugnisse drucken, als mein Computer sagt: "Das LAN-Kabel wurde entfernt". Natürlich ist das eine glatte Lüge, denn in Wahrheit ist das Kabel noch da, aber die Schule wurde von einem Blitz geschlagen.

Spät ist's schon

13.01.2003
Es ist einer der Nächte, in denen der angolanische Vollmond beweist, dass er heller als jeder andere in meinem Leben ist. Als meinen letzten Akt für heute esse ich Brötchen mit Butter und Brot (Luxus, gelle!) und natürlich Zucker. Wollte ich nicht mal Zahnarzt werden, und sollte ich dann nicht wissen, wie schrecklich meine Zähne den Zucker finden? Und wenn das einer überlebt, muss es wohl ich sein.