Sächsische Zeitung: Dresdner Klimaaktivist Christian Bläul verurteilt
Meine eigene Perspektive habe ich hier aufgeschrieben.
Meine eigene Perspektive habe ich hier aufgeschrieben.
Ich wurde gestern am Amtsgericht Tiergarten von Richterin Schröder für die Teilnahme an 4 Straßenblockaden der Letzten Generation zu 7 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Die Staatsanwältin hatte zunächst 9 Monate auf Bewährung gefordert. Ein Aufhänger war, dass wir die Versammlung nicht angezeigt hatten. In Dresden koordiniere ich daher seit etlichen Monaten Blockaden in Abstimmung mit der Versammlungsbehörde. Die nächste wird am 07.12. stattfinden.
Ich bin ein eher introvertierter Mensch. Ich bin arbeite lieber meist als zu feiern. Aufmerksamkeit finde ich ein wenig seltsam.
Mit euch zusammen durfte ich noch eine Runde um die Sonne erleben: Ich hatte am Montag meinen 41. Geburtstag und habe im ganz kleinen Kreis mit meiner Familie gefeiert.
Seitdem habe ich völlig überraschend etliche schöne Nachrichten und auch Geldspenden von Unbekannten erhalten. Ich bin sooo dankbar, dass Menschen sich die Mühe machen! 🤩 Ich bin nicht wichtig. Was ist passiert? Ein Irrtum?
6 Monate ist falsch: die Maximaldauer für Präventivgewahrsam in Bayern sind schreckliche 2 Monate, also Festhalten ohne Urteil, laut Artikel 20 des PAG. Präventivgewahrsam gegen politische Aktivist:innen ist eine Gefahr für die Demokratie. Ich bereue meine Formulierung mit dem „Gefallen“, denn uns geht es um Klimaschutz, nicht um Eingesperrtsein.
Neben dem Artikel gibt es auch dieses Video von MDR exakt zum Thema.
Ich habe TAG24 nach meinem Klimaschutzprotest in Schweden ein kleines Interview gegeben.
Stockholm, 03.09.2022 – Große Freude vor dem Stockholmer Bezirksgericht: Nach 16 Tagen in U-Haft ist Christian Bläul (40) wieder frei. Der Physiker und zweifache Vater war am 17. August bei einer friedlichen Sitzblockade unserer schwedischen Schwestern-Kampagne „Återställ Våtmarker“ („Sumpfgebiete wiederherstellen“) festgenommen worden. Nun freut er sich auf ein Wiedersehen mit seiner Familie Zuhause in Dresden. Sein Urteil kennt er noch nicht, es wird am 16. September verkündet werden.
„Der Druck, der auf der Straße gemacht wurde, hat schon sein Echo gefunden.“, sagt der frühere Bundesumweltminister der Grünen, Jürgen Trittin.